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168 Route 30. CATANIA. Von NeapelHeimat des Charondas, des Schöpfers eines der ältesten Gesetz-
bücher
der Griechen (um 640). In dem athenisch-syrakusischen
Kriege (S. 170) diente es den Athenern als Operationsbasis. Katana
war einer der ersten Punkte Siziliens, deren sich die Römer be-
mächtigten
, und unter ihrer Herrschaft eine der bevölkertsten Städte
der Insel. Im Mittelalter trat es nur vorübergehend neben Palermo
und Messina als Lieblingssitz der aragonischen Herrscher hervor.
Durch die Ausbrüche des Ätna (besonders 122 vor Chr. und 1669) und
durch Erdbeben (1169 und 1693) hat es wiederholt schwer zu leiden
gehabt, die jetzige Stadt besteht größtenteils erst seit 1693.

Vom Alten Hafen, mit der Mündung des Flüßchens Amenano,
das in der Stadt unter der Lava dahinfließt, gelangt man an der
Pescheria (Fisch- und Viktualienmarkt) vorüber nach dem schon
vom Meere aus sichtbaren

Dom (Pl. E 5), der seit 1091 von dem Normannen Roger I. aus
dem Material des antiken Theaters (s. unten) erbaut, aber schon
durch das Erdbeben von 1169 beinahe ganz zerstört wurde. Im Chor
ruhen die aragonischen Herrscher des XIV. Jahrhunderts; in der r.
Nebenapsis werden die Reliquien der h. Agathe, neben der h. Rosalie
(S. 158) der berühmtesten Heiligen Siziliens, verwahrt, durch deren
Schleier man 1669 nach der Überlieferung den Lavastrom (Pl. B 1-3)
beim Benediktinerkloster (s. unten) von der Stadt ablenkte. Das
Grabmal des Vizekönigs Acuña ( 1494), r. gegenüber, ist im Auf-
bau
ganz spanisch. Am 2. Pfeiler r. ist das Grab des Tondichters
Vinc. Bellini (1802-35).

Auf dem Domplatz steht ein Brunnen mit einem antiken Ele-
fanten
aus Lava, der einen ägyptischen Granitobelisken trägt. An der
Nordseite führt der 2km l. Corso Vittorio Emanuele hin, nach
O. mit Blick auf das Standbild der h. Agathe inmitten der Piazza
dei Martiri (Pl. G 5). Wir wenden uns auf der Gegenseite durch
die Via S. Agostino, die Querstraße neben der gleichnam. Kirche
(Pl. D 5), an dem sehr verbauten römischen Odeum (S. 364) vorüber,
in die Via del Teatro greco, wo r., Nr. 37, der Eingang zu dem

Antiken Theater (Pl. D 4, 5; Kustodenwohnung ebenda Nr. 33,
Trkg. 50 c.), welches zwar an sich bedeutend ist, aber so tief in der
Lava steckt, daß man die Überreste zum Teil nur bei Licht erkennen
kann. Nur die Fundamente stammen noch aus der griechischen
Zeit. Unweit n.w., an der Piazza Dante, ist das ehemalige

Benediktiner-Kloster S. Nicolò (Pl. C D 4), auch S. Benedetto
genannt, in der gegenwärtigen Gestalt ein Neubau vom Anfange
des XVIII. Jahrhunderts, mit großartiger Barockkirche. Die ausge-
dehnten
Baulichkeiten enthalten jetzt eine Kaserne, eine Schule, das
Stadtmuseum, die Bibliothek und die Sternwarte (R. Osservatorio).
Vom Kirchturm (Kustodenwohnung südl. der Kirchenfassade) um-
fassende
*Aussicht auf die Stadt, den Ätna, die sizilische und die
calabrische Küste, am schönsten vor 9 Uhr morgens.